Anlässlich des Internationalen Tages der indigenen Völker am 9. August macht Petra Bayr, Bereichssprecherin für globale Entwicklung der SPÖ, auf die prekäre Lage für unkontaktierte Völker im Amazonasgebiet aufmerksam. "Survival International berichtet über Pläne mehrerer Öl- und Gasfirmen, in Lebensräumen von unkontaktieren Völkern nach Gasvorkommen zu suchen. Die Folgen wären fatal: Von der Übertragung von Krankheitserregern, die für die bisher in freiwilliger Abgeschiedenheiten lebende Indigene tödlich sein können, bis zur Vertreibung der Indigenen aus deren Lebensraum, sind die Auswirkungen für die unkontaktierten Völker durchwegs negativ. Profitieren würden einzig die internationalen Konzerne." ****
Etwa die Hälfte der Nahua-Indianer starb in den 1980er Jahren, als erste Erkundungen für das Gasprojekt unternommen wurden. Noch heute leiden manche Personen unter Gesundheitsproblemen, die durch Krankheitsübertragung von Bauarbeitern entstanden sind. Die aktuellen Erkundungspläne schlagen in Peru erwartungsgemäß hohe Wellen: " Bisher mussten nach Angaben von Survival International bereits Minister zurücktreten und die UNO hat sich für eine sofortige Suspendierung der Weiterführung ausgesprochen. Ich rufe die internationale Staatengemeinschaft auf, nicht wegzusehen, sondern sich einzumischen. Die Rechte der Indigenen Völker sind einzuhalten", fordert Bayr.
Die Konvention 169 der internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zum Schutz der indigenen Völker sieht unter anderem vor, dass diese in Entscheidungsprozesse, die ihren Lebensraum betreffen, eingebunden sein müssen. Bisher haben nur 22 Länder, darunter auch Peru, die ILO Konvention 169 ratifiziert. Bayr ruft die österreichische Bundesregierung auf, die Konvention endlich zu ratifizieren: "Es ist mir unverständlich warum Österreich, die ILO-Konvention 169 trotz gültiger Parlamentsbeschlüsse noch immer nicht umgesetzt hat. Die Vorkommnisse in Peru wären ein guter Anlass, sich international betreffend Rechte der Indigenen zu positionieren." (Schluss) sn/mp
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