„Gewalt gegen Frauen und Mädchen hat viele Gesichter und reicht weit über die sichtbaren Formen körperlicher und psychischer Übergriffe hinaus. Sie zeigt sich auch in struktureller Diskriminierung und alltäglichem Sexismus“, betont Petra Bayr, Sprecherin der SPÖ für Außenpolitik und globale Entwicklung, anlässlich des heutigen Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen. ****
„Gewalt gegen Frauen und Mädchen hat viele Gesichter. Der Femizid, die Ermordung einer Frau durch einen Mann vor allem, weil sie Frau ist, ist nur die Spitze des Eisbergs. Aber auch Objektifizierung und frauenfeindliche Sprache sind Formen von Gewalt, die gesellschaftlich noch immer verbreitet sind und oft noch nicht einmal als solche erkannt und benannt werden“, so Bayr.
Jede dritte Frau bzw. jedes dritte Mädchen erfährt körperliche, psychische oder sexualisierte Übergriffe, häufig im eigenen zu Hause. Auch strukturelle Benachteiligung wie unbezahlte Sorgearbeit, die überwiegend von Frauen geleistet wird und oft unsichtbar bleibt, sowie gesetzliche Diskriminierung durch mangelnden Zugang zu gerechter Gesetzgebung und politischer Mitsprache müssen reflektiert werden.
„Wir wissen auch, dass Gesundheitsdienstleistungen häufig nicht auf die spezifischen Bedürfnisse von Frauen zugeschnitten sind. Hinzu kommen gesellschaftlicher Sexismus und Geschlechterstereotype, die Ungleichheiten in allen Lebensbereichen zementieren und beispielsweise im Netz immer wieder zu Wellen an Hass führen, der über weibliche Nutzerinnen hereinbricht“, so Bayr, und weiter: „Gewalt gegen Frauen ist nicht nur eine individuelle Tragödie, sondern ein globales Systemproblem, das eine umfassende Herangehensweise notwendig macht.“
Bayr fordert unter anderem eine verstärkte Gewaltprävention durch die Stärkung der Männer- und Burschenarbeit, um Gewalt schon im Ansatz zu verhindern. Zudem sei ein Nationaler Aktionsplan Gewaltschutz unverzichtbar. Dieser sollte einen Krisenplan, die flächendeckende Einrichtung von Gewaltambulanzen sowie regelmäßige Gefährdungskonferenzen beinhalten. Darüber hinaus sei es essenziell, dass Gericht, Polizei und alle am Verfahren Beteiligten besser geschult und stärker vernetzt werden, um abgestimmt und professionell handeln zu können.
Die SPÖ setzt sich auch für einen Nationalen Aktionsplan gegen Hass ein. Der Fokus sollte dabei auf der Einrichtung von leicht zugänglichen Anlaufstellen, dem gezielten Austausch zwischen Polizei und Verwaltung sowie der Etablierung effektiver Meldestellen für Hassverbrechen liegen. „Nur so können wir gezielt gegen Gewalt im analogen aber auch im digitalen Raum vorgehen“, so Bayr abschließend.
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