„In diesem Jahr begehen wir den 30. Jahrestag der Internationalen Konferenz über Bevölkerung und Entwicklung 1994 in Kairo. Dieser Anlass bietet uns Gelegenheit, darüber nachzudenken, wie weit wir bei der Verwirklichung sexueller und reproduktiver Gesundheit und Rechte für alle gekommen sind“, so Petra Bayr, Präsidentin des Europäischen Parlamentarischen Forums für sexuelle und reproduktive Rechte (EPF). Zwischen 2000 und 2020 ist die Müttersterblichkeit um 34 Prozent zurückgegangen. Von 1990 bis 2021 hat sich die Zahl der Frauen, die moderne Verhütungsmittel verwenden, verdoppelt. Auch die Geburten von Mädchen im Alter von 15 bis 19 Jahren sind seit 2000 um rund ein Drittel zurückgegangen. Zudem hat eine historische Zahl von 162 Ländern Gesetze gegen häusliche Gewalt verabschiedet. Besonders wichtig ist, dass das Recht auf körperliche Autonomie weltweit zunehmend verwirklicht wird. „Dies ist ein Normenwandel, der gefeiert werden sollte“, begrüßt die Abgeordnete, die auch Bereichssprecherin für Außenpolitik und globale Entwicklung im SPÖ-Parlamentsklub ist, diese Entwicklungen.
Trotz aller Fortschritte werden aber viele Menschen weiterhin zurückgelassen. Macht- und Chancenungleichheit im Zusammenhang mit Geschlecht, Rasse, Nationalität und anderen Faktoren schränken die Wahlmöglichkeiten der Menschen im Leben noch immer stark ein. „Ich begrüße es, dass im diesjährigen Weltbevölkerungsbericht mit dem Titel ‚VERWOBENE LEBEN, FÄDEN DER HOFFNUNG. Überwindung von Ungleichheiten im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte‘ die Auswirkungen des sozioökonomischen Status und der ethnischen Zugehörigkeit auf den Zugang zu Dienstleistungen und Informationen im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit untersucht werden“, hält die Abgeordnete fest.
„Um eine echte Gleichstellung zu erreichen, müssen aber global auch die systembedingten Ungleichheiten, mit denen die am stärksten Benachteiligten konfrontiert sind, auf wirtschaftlicher, sozialer und politischer Ebene endlich grundlegend angegangen werden,“ so Petra Bayr. Sie blickt nach einer höchst erfolgreichen Konferenz letzte Woche in Oslo, an der fast 200 Parlamentarier:innen aus etwa 120 Ländern teilgenommen haben diesbezüglich optimistisch in die Zukunft. Bayr: „Die Abschlussdeklaration ist ein sehr starkes Statement, das von Parlamentarier:innen auf der ganzen Welt getragen wird. Ich bin zuversichtlich, dass wir es mit vereinter Kraft und der Unterstützung von Organisationen wie EPF und UNFPA, dem Weltbevölkerungsfonds, absehbar schaffen werden, dass alle Menschen ihre grundlegenden sexuellen und reproduktiven Rechte genießen können.“
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