Jährlich sterben etwa 300.000 Frauen und Mädchen an Komplikationen, die während einer Schwangerschaft oder Geburt auftreten. Petra Bayr, SPÖ-Sprecherin für globale Entwicklung, macht anlässlich der diesjährigen „Mutternacht“ auf diese erschreckenden Zahlen aufmerksam. „Täglich sterben etwa 820 Mädchen und Frauen an Komplikationen, von denen 90 Prozent vermeidbar wären“, fasst Bayr zusammen. Es ist fast ausschließlich der globale Süden, wo die Betroffenen aufgrund fehlender oder schlechter Versorgung den Tod finden. „Nachhaltige Entwicklungspolitik muss Mädchen und Frauen und ihre Bedürfnisse ins Zentrum rücken. Wir müssen unseren Beitrag leisten, um den Zugang zu Verhütung zu erleichtern, medizinische Versorgung in betroffenen Ländern zu verbessern und eine Politik zu forcieren, die sichere Schwangerschaftsabbrüche ermöglicht“, fordert Bayr in der heutigen Pressekonferenz. ****
Weltweit haben 225 Millionen Frauen keinen Zugang zu Verhütungsmitteln. Das führt zu etwa 80 Millionen ungewollten Schwangerschaften. Eine Ursache, die derartige Gefahren mitbedingt, sind Verheiratungen von Mädchen und Frauen. „Kinderehen sind eine Menschenrechtsverletzung. Sie berauben Mädchen ihrer Selbstbestimmungsrechte und gehen mit sexuellem Missbrauch und anderen Formen von Gewalt einher“, stellt Bayr klar.
Jährlich werden weltweit etwa 15 Millionen Mädchen vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet. Diese Verheiratungen haben zur Folge, dass Mädchen ihre Schuldbildung abbrechen müssen, keiner Erwerbstätigkeit nachgehen können und sich in Abhängigkeit ihres Mannes befinden. „Zudem gehen diese Kinderehen mit verfrühten Schwangerschaften und – mangels Verhütungsmöglichkeiten – mit Geschlechtskrankheiten einher. Zwangsehen stellen daher multiple Gefahren für Mädchen und Frauen dar“, erklärt Bayr.
Sie fordert daher von staatlicher Seite, in Bildung von Mädchen und Frauen, in Aufklärung und in Präventionsarbeit zu investieren. „Um Kinderehe mit allen Gefahren und Risiken zu beseitigen, braucht es vor allem einen Bewusstseinswandel in den jeweiligen Ländern. Nur so können wir dieser Form der Gewalt die Legitimität entziehen.“
Seit 2011 findet im Vorfeld des Muttertags die „Mutternacht“ statt. Es ist eine Veranstaltung, die auf die Gesundheits- und Lebensgefahren für Mädchen und Frauen im Zuge von Schwangerschaften und Geburten hinweist. (Schluss) bj/kg/mp
Rückfragehinweis:
SPÖ-Bundesorganisation, Pressedienst, Löwelstraße 18, 1014 Wien
01/53427-275