SPÖ-Abgeordnete Petra Bayr, Bereichssprecherin für Außenpolitik und globale Entwicklung, kritisiert die bevorstehende Vergabe der FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft 2034 an Saudi-Arabien scharf. Denn in Saudi-Arabien stehen schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen und geschlechtsspezifische Gewalt an der Tagesordnung. Die britische Anwaltskanzlei Clifford Chance, die von der FIFA beauftragt wurde, die Menschenrechtslage vor Ort zu bewerten, hat laut aktuellen Berichten viele der gravierendsten Risiken ignoriert oder verharmlost. Bayr warnt davor, dass diese „Schönfärberei“ Saudi-Arabien nicht nur die Bühne für eines der größten Sportereignisse der Welt verschafft, sondern zugleich das Signal sendet, dass die Menschenrechte in der Ausrichtung dieses Turniers keine Rolle spielen. „Ein Bericht, der offensichtliche und tiefgreifende Menschenrechtsverletzungen ausblendet, trägt nichts zur Verbesserung der Lage bei - er ist ein Freibrief für die anhaltende Unterdrückung und Ausbeutung von Frauen, Kritiker:innen, LGBTI-Personen und Arbeitsmigrant:innen“, erklärt Bayr. „Es braucht klare Anforderungen an Saudi-Arabien sowie Umsetzungsgarantien, bevor es als Gastgeberland für die Fußball-WM in Frage kommen kann.“ ****
Bayr fordert auch die Schweiz zum Handeln auf, die als Sitzstaat der FIFA eine besondere Verantwortung trägt. „Die Schweiz ist laut den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte daran gebunden, im Fall der FIFA auf menschenrechtliche Sorgfaltspflichten zu pochen. Das Engagement in diesen Fragen war allerdings bislang unzureichend“, betont Bayr. Ein entschlossenes Einschreiten der Schweiz könne dazu beitragen, dass menschenrechtliche Standards eingehalten werden - auch von internationalen Sportorganisationen, die ihren Sitz im Land haben.
„Sportliche Großveranstaltungen sollten Leuchttürme für Fairness und Respekt sein - nicht für systematische Menschenrechtsverletzungen. Die FIFA hat eine Verantwortung, die Menschenrechte derjenigen zu schützen, die in diese Mega-Events involviert sind, und das beginnt mit der Wahl des Austragungslandes“, sagt Bayr und fordert die FIFA auf, die Menschenrechtslage in Saudi-Arabien ernsthaft und unabhängig zu überprüfen und menschenrechtliche Sorgfaltspflichten ins Zentrum ihrer Vergabeentscheidung zu rücken.
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