Anlässlich des Weltverhütungstags am 26. September betont Petra Bayr, SPÖ-Nationalratsabgeordnete und Sprecherin für Außenpolitik und globale Entwicklung, dass das Recht auf Verhütung ein zentraler Bestandteil der sexuellen und reproduktiven Rechte und damit auch der Frauenrechte sei. „Reproduktive Gerechtigkeit bedeutet, dass jede Frau die Möglichkeit hat, über ihren Körper und ihre Fortpflanzung zu entscheiden. Verhütungsmittel spielen dabei eine Schlüsselrolle“, so Bayr.
Laut dem UN-Bevölkerungsfonds UNFPA haben weltweit immer noch 218 Millionen Frauen keinen Zugang zu modernen Verhütungsmitteln, obwohl sie diesen Bedarf hätten. „Es ist alarmierend, dass fast die Hälfte aller Schwangerschaften weltweit ungewollt ist - das sind etwa 121 Millionen pro Jahr“, fügt Bayr hinzu. Der Zugang zu Verhütungsmitteln werde nicht nur durch mangelnde Verfügbarkeit, sondern auch durch finanzielle Barrieren erschwert. „In vielen Ländern müssen Menschen bis zu 70 Prozent der Kosten für Verhütungsmittel selbst tragen. Das ist für viele Frauen und Mädchen, insbesondere in Krisenregionen und Entwicklungsländern, untragbar“, erklärt Bayr.
Auch in Österreich sieht die Abgeordnete Handlungsbedarf: „Wir müssen sicherstellen, dass hierzulande niemand aufgrund von finanziellen Hürden auf Verhütungsmittel verzichten muss.“ Sie fordert daher eine kostenlose Abgabe von Verhütungsmitteln. Dies sei ein wichtiger Schritt zur Vermeidung ungewollter Schwangerschaften und zur Stärkung der reproduktiven Gesundheit.
„Ungewollte Schwangerschaften und sexuell übertragbare Krankheiten sind vermeidbar, wenn junge Menschen rechtzeitig und umfassend informiert werden. Sexualaufklärung muss altersgerecht, inklusiv und frei von Tabus sein“, fordert Bayr, die auch Präsidentin des Europäischen Parlamentarischen Forums für sexuelle und reproduktive Rechte (EPF) ist.
Derzeit haben weltweit 43 Prozent der Frauen keinen Zugang zu angemessenen Informationen über Verhütungsmittel und ihre Anwendung. Dies zeige, wie wichtig es ist, Bildungsinitiativen zu verstärken und diese Themen offen anzusprechen. „Österreich muss im Rahmen seiner Entwicklungszusammenarbeit den Fokus auf sexuelle und reproduktive Rechte setzen. Das bedeutet, Programme zu unterstützen, die weltweit Verhütungsmittel zugänglich machen und umfassende Aufklärung sicherstellen.“ Abschließend verweist Bayr auf die Agenda 2030 und die nachhaltigen Entwicklungsziele, die das Recht auf Gesundheit, Gleichberechtigung und Selbstbestimmung für alle Menschen fördern.
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