Am 18. Oktober wird der Europäische Tag gegen Menschenhandel begangen, um das Bewusstsein für schwerwiegende Verbrechen zu schärfen und den Druck zur Bekämpfung dieser Verbrechen zu erhöhen. „Weltweit werden Schätzungen zufolge 50 Millionen Menschen unverschuldet Opfer von Menschenhandel, davon zwei Millionen allein in Europa. Die Verbrechen reichen von sexueller Ausbeutung bis Zwangsarbeit, von erzwungener Leihmutterschaft bis Organentnahme. Trotz der längst bekannten Problematik steigen die Opferzahlen weiter an“, zeigt sich Petra Bayr, SPÖ-Sprecherin für Außenpolitik und globale Entwicklung, besorgt und erklärt weiter: „Es handelt sich um Menschen, die in extremer Armut leben und unter falschen Versprechen getäuscht werden, bevor sie schließlich in die Sklaverei verkauft werden. Laut der deutschen Menschenrechtsorganisation International Justice Mission beträgt der durchschnittliche Preis für einen Menschen lediglich 80 Euro – dies wird in ihrer aktuellen Kampagne #stoppsklaverei thematisiert.“
Menschenhandel ist ein globales Problem und jedes Land der Welt, auch Österreich, ist entweder Herkunfts-, Transit- oder Zielland für die Versklavungsindustrie. „Der Kampf gegen Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung muss international geführt werden, nur so kann er erfolgreich sein“, so Bayr. Menschenhandel zum Zweck der Arbeitsausbeutung steht nach der Prostitution an zweiter Stelle der Gründe, warum Menschen wie Ware gehandelt werden. Als präventive Maßnahme betont Bayr daher die Wichtigkeit der strikten Einhaltung und Kontrolle von Arbeitsrechten in den Zielländern. „Die Einhaltung von Arbeitsnormen und -rechten in allen Ländern ist ein entscheidender Schritt, um die Ausbeutung von Menschen in ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen zu verhindern“, betont Bayr und nimmt gleichzeitig europäische Unternehmen in die Verantwortung: „Es darf nicht sein, dass europäische Unternehmen Profite auf Kosten von Menschenrechtsverletzungen und ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen in Ländern des Globalen Südens erzielen. Wir benötigen dringend einen gesetzlichen Rahmen in Form eines effektiven Lieferkettengesetzes, das die Einhaltung der Menschenrechte und Umweltstandards entlang der gesamten Wertschöpfungskette sicherstellt. Dabei darf der Finanzsektor nicht außen vor bleiben. Wer Menschenrechtsverletzungen finanziert, trägt Mitverantwortung.“ Bayr fordert die österreichische Regierung nachdrücklich auf, sich aktiv bei den aktuellen Verhandlungen zum europäischen Lieferkettengesetz einzubringen.
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